Zuverlässiger Hautschutz durch Stomaprodukte mit Hydrokolloiden
Die Haut rund um das Stoma ist bei Menschen mit einem künstlichen Darmausgang äußerst sensibel. Besonders wichtig ist der Schutz vor den eigenen Ausscheidungen, denn auf der peristomalen Epidermis, der Haut um das Stoma herum, können Stuhl und Urin äußerst aggressiv wirken. Das Stoma selbst besteht aus Darmschleimhaut und wird durch die Ausscheidungen nicht angegriffen.
Zum Schutz dieser empfindlichen Hautstellen hat sich die Verwendung von hydrokolloidem Material besonders bewährt, etwa als Haftfläche oder in Form von Stomapaste, -puder oder Hautschutzringen.
Hydrokolloide bestehen aus einer Mischung natürlicher quellfähiger Substanzen wie Pektin und Gelatine sowie aus dem pflanzlichen Fasermaterial Zellulose. Zusammen bilden sie eine weiche, formbare und selbsthaftende Masse. Zudem wirken die Hydrokolloide entzündungshemmend und helfen der angegriffenen Haut, besser auszuheilen.
Individuelle Beschaffenheit der Haut beachten
Bei der Wahl der hydrokolloiden Hautschutzplatten ist die individuelle Beschaffenheit der Haut des Stomaträgers wichtig: Ist diese sehr ölig oder trocken, empfiehlt sich oftmals eine Versorgung mit einer größeren oder auch anders geformten Hautschutzplatte. Wichtig ist, dass die Platte die gesamte Haut dicht um das Stoma herum abdeckt. Nur so kann sie die peristomale Haut vollständig vor Stuhl und Harn schützen.
Die Öffnung der Hautschutzplatte sollte deshalb exakt der Größe des Stomas entsprechen. Bei FORLIFE gibt es STOMOCUR® Stomaversorgungen deshalb mit Öffnungen in verschiedenen Größen oder zum individuellen Ausschneiden. Da sich das Stoma oft über die Jahre verändert, sollten Betroffene die genaue Größe der Öffnung von Zeit zu Zeit nachmessen. Im Handel gibt es dazu sogenannte Stoma-Messhilfen, wie Lochschablonen oder Messschieber.
Lücke zwischen Stoma und Hautschutzplatte schließen
Viele Stomaträger haben in der Haut rund um ihr Stoma zudem kleine Vertiefungen, Falten oder Narben. Damit auch hier jede Lücke zwischen Stoma und Hautschutzplatte geschlossen wird, gibt es für die Stomaversorgung spezielles Zubehör wie Hautschutzpaste und Hautschutzringe.
Die Hautschutzpaste besteht aus hydrokolloidem Material, ist halbfest und dadurch gut modellierbar. Die Paste dient gewissermaßen als „Fugenkitt“ für Stomaanlagen mit Unebenheiten. Beim Versorgungswechsel reicht meistens schon eine ganz geringe Menge aus. Die STOMOCUR® Hautschutzpaste kann zum Beispiel direkt aus der Tube auftragen werden. Nach einer kurzen Wartezeit – sobald sich an der Oberfläche der Paste eine „dünne Haut“ gebildet hat –, kann man sie mit einem leicht angefeuchteten Finger ganz einfach modellieren. Sind dann alle Unebenheiten ausgeglichen, kann rund um das Stoma die Hautschutzplatte aufgedrückt werden.
Für Stomaträger mit größeren Unebenheiten am Stoma werden hydrokolloide Hautschutzringe angeboten. Ihr Einsatz ist auch bei einem sehr flach angelegten oder leicht zurückgezogenen, „retrahierten“ Stoma angebracht. Allerdings nur, wenn noch keine festere konvexe Versorgung getragen wird. Die vorgeformten flachen Ringe funktionieren im Grunde wie ein Dichtungsring zwischen Haut und Versorgungsplatte. Da das Material sehr flexibel ist, kann der Stomaträger die Hautschutzringe nach Bedarf formen.
Hydrokolloide werden auch in Pulverform am Stoma eingesetzt. Der STOMOCUR® Hautschutzpuder hilft beispielsweise bei wunden, offenen oder nässenden Stellen im Stomabereich. Der möglichst sparsam aufgestäubte Hautschutzpuder absorbiert die Wundfeuchtigkeit. Darauf lässt sich die Hautschutzplatte wie gewohnt anhaften.
Hydrokolloide Produkte zur Stomaversorgung im Überblick
- Die Hautschutzplatte einer Versorgung haftet am Körper und schützt die Haut rund um das Stoma.
- Ein Hautschutzring dichtet ab bei größeren Unebenheiten zwischen Stoma und Hautschutzplatte.
- Hautschutzpuder trocknet und heilt entzündete und nässende Hautstellen am Stoma.
- Hautschutzpaste gleicht aus bei kleinen Unebenheiten zwischen Stoma und Hautschutzplatte.